TRIATHLON


Manchmal ist das Training eine echte Quälerei besonders wenn alle lieben Menschen im Umfeld mit einem Mitleiden....TRIATHLON...das ist mein Sport, der mir alles abverlangt und mir sehr viel Freunde aber auch manchmal ein wenig Enttäuschung bereitet.
Aber........der Spaß darf nie verloren gehen und deshalb ist ein Lächeln im Ziel PFLICHT!!!!



Ultraman Champion Florida 2017

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Mittwoch, 14. September 2011

Der härteste Kampf meines Lebens, der "Ironman Wales"



Nun sind einige Tage vergangen und ich habe alles "Revue passieren" lassen, was mir da am Sonntag wiederfahren ist. Niemand der Teilnehmer, ausser den Briten, wusste was für eine Hammerstrecke uns dort beim Ironman Wales erwarten würde. Ich bin mit folgenden Infos nach Wales gereist:

3,8 km Schwimmen im kalten Atlantik mit Wellen
180 km Rad und insgesamt 600 HM
42 km Laufen auf flachem Asphalt


Was ich aber bei der Wettkampfbesprechung und durch Gespräche mit anderen Athleten erfuhr, machte mir jeden Tag mehr Angst. Das Wetter war schon anfangs schlecht gemeldet. Der Hurrikan in den USA zog Richtung Großbritannien und deshalb konnten wir mit starkem bis sehr starkem Wind am Renntag rechnen. Das spürten wir auch schon am Freitag und es war noch nicht klar, ob und wo geschwommen wird. Das Meer brodelte und Freitag sowie Samstag war ein Schwimmen unmöglich, sogar lebensgefährlich und es sollte am Sonntag schlimmer kommen. Am Abend entschied man dann das Schwimmen am Renntag zum North Beach zu legen, ca 1,5 km von der Wechselzone entfernt.



Um aber nicht Barfuss laufen zu müssen wurden extra Laufschuhe am Schwimmausstieg deponiert. Der Ausstieg führte über eine Serpentinenrampe in die Stadt und dann weiter zur ersten Wechselzone. So viele Info`s, die sich stündlich neu änderten, waren verwirrend und auch die Wahl des Rades und Laufräder war eine Herausforderung.




Samstag war dann Rad Check-in. Es regnete in Strömen und der Wind war so stark, dass beim Rausholen der Carbonlaufräder aus dem Auto man fast davonflog. Weil die meisten mit normalem Rennrad und 3- fach anreisten, kamen wir ins Grübeln. Zeitfahrrad??? Mit oder ohne Carbonlaufräder??? 12-25 oder 12-27 `er Ritzelpaket???? normales Rennrad mit oder ohne Carbonlaufräder??? Es war nervenaufreibend. Jeder riet einem zu etwas anderem. Letztendlich verließ ich mich auf die Briten, die alle mit Rennrad eincheckten und machte zusammen mit Harald mein Trainingsrad fertig. Da ich trotz Drehmomentschlüssel ausversehen die Klemme der Sattelstütze vollständig funktionsuntüchtig ( die Klemme brach) binnen weniger Sekunden machte, lagen meine Nerven blank. Harald blieb cool und reparierte alles innerhalb weniger Stunden mit ausgezeichneten Ideen. So wurde die Sattelklemme durch eine Flaschenhalterklemme ersetzt und  Kabelbinder vermied das Rausrutschen der Sattelstütze! Genial.




Sonntag = Renntag:

Fast hätte ich verschlafen und am Morgen ging es plötzlich ganz schön stressig zu. Ich bereitete mir meine Getränke für`s Radfahren vor ( für genau 5:30 Stunden) und ahnte da keineswegs, dass es nicht reichen würde. Nach dem Frühstück checkte ich nochmal das Rad und begab mich im Neo zum Schwimmstart. Weil das Wasser 14 Grad hatte war es erlaubt mit Neoprenschuhen zu schwimmen. Mike Möbius , der Organisator vom ITT Ferropolis, organisierte mir solche Schuhe und so testete ich am Renntag zum ersten Mal das Meer. Ich war vorher noch nie im Salzwasser oder Meer geschwommen (Wettkampf) und wusste nicht, was mich da erwarten würde. Die Wellen türmten sich auf und die Brandung war extrem stark. Egal, Augen zu und durch!!!

Um 7:00 Uhr dann der Kanonen - Startschuss. Let`s go aber nicht ins Wasser sondern den Profi`s am Strand hinterher. Ein Engländer rief: It is a swin or it is a run??? Wegen der hohen Wellen rannten die Athleten ca 350 m links am Strand Richtung Felsen um dann ins Wasser zu laufen. Wie aufregend!!! Ich sprang in die Wellen und spürte die Kälte und das salzige in meinem Mund. Jetzt Rhythmus finden aber wie??? Mir wurde übel, die Wellen schaukelten einem hin und her. Nach 2 Bojen fühlte sich mein Mund trocken und extrem salzig an. In meinem Kopf drehte sich alles und mein Gesicht war eingefroren. Was mache ich hier nur??? Ich sah endlich Land und wusste, die ersten 1,9 km waren geschafft! Ich schaute auf die Uhr und die zeigte 29 min an - WOW!!!! Weiter so. Nach kurzem Landgang ging es wieder ins Meer aber auch schnell wieder raus. Die Wellen waren so hoch, sie beförderten einem gleich wieder an den Strand.
Die zweiten 1,9km waren bei mir geprägt von Übelkeit und Schwindel. Nach unfassbaren 64 min konnte ich die erste Disziplin an diesem langen Tag hinter mir lassen.
Bilder gibt es hier und morgen folgt der Bericht zum Radfahren........

1 Kommentar:

  1. Was für ein Wettkampf - wir haben als Familie alles im Internet verfolgt und plötzlich gab es keine Zeitinformation mehr - was war da geschehen?
    Dass Du aufgegeben hast, daran haben wir niiiiie gedacht, trotzdem haben wir uns Sorgen gemacht.
    Über eins waren wir uns alle einig: sie wird kämpfen, sie gibt niemals auf, wenn es nicht gesundheitlich erforderlich ist. Und dann hatte sie einen so guten Freund an der Seite, der selbst Erfahrung einbringt und sie anfeuerte, der schon so viele Radreparaturen :-)für sie erledigt hatte - und sie mit viel Hoffnung auf die Laufstrecke schickte.Motivation und der Glaube an sie, das hat sie wieder - und mit Erfolg - auf diese schwierige Piste gebracht. Steffi, Laufen ist Deine Lieblingsdisziplin und wie Du jedes Mal sagst: hinten raus entscheidet sich ein Wettkampf.
    Wir sind soooooo stolz auf Dich.
    Wir lieben Dich.

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