TRIATHLON


Manchmal ist das Training eine echte Quälerei besonders wenn alle lieben Menschen im Umfeld mit einem Mitleiden....TRIATHLON...das ist mein Sport, der mir alles abverlangt und mir sehr viel Freunde aber auch manchmal ein wenig Enttäuschung bereitet.
Aber........der Spaß darf nie verloren gehen und deshalb ist ein Lächeln im Ziel PFLICHT!!!!



Ultraman Champion Florida 2017

Ultraman Champion Florida 2017

Donnerstag, 15. September 2011

Der härteste Kampf meines Lebens, der "Ironman Wales" Teil II


Wie schon geschrieben nach 64 min beförderte mich die letzte große Welle mit Wucht aus dem Wasser an den Strand. Schnell lief ich die Rampe hinauf, den Neo zog ich bis zum Bauchnabel runter und begab mich an meine Wechseltüte.

Hier war vielleicht ein Gedränge. Ich zog mir die Schuhe an und ließ sorgfältig meine Schwimmbrille und die Neoprenschuhe in der Tüte zurück. Was für ein Fehler, diese tauchte später nie wieder auf! Jetzt brüllten einem die Zuschauer durch die engen Strassen von Tenby in die erste Wechselzone.

Im Wechselzelt fand ich schnell meinen Beutel aber es war auch hier kaum Platz zum Umziehen. Die Lufttemperatur lag bei ca 16 Grad und ab und zu schien die Sonne also kein Regen. Ich zog mich dennoch komplett um inkl. Carboo4U Ärmlinge.



Nach 30 km und einem ständigem auf und ab mit über 50 km/h Wind von allen Richtungen hatte ich erste Zweifel an meiner Form. Ich fuhr bis dahin einen 29`er Schnitt, konnte also zufrieden sein aber ich war so müde.... einige Athleten fragten mich warum ich ständig gähnen würde, ich sollte doch schneller fahren um nicht einzuschlafen;)




Der Radkurs ließ das aber nicht zu denn neben Wind, nassen Strassen und steilen Auf und Abfahrten kamen Steine und Äste hinzu die den Kurs extrem anspruchsvoll machten. Nach weniger als 40km merkte ich das mein Timing Chip am linken Bein fehlt

Was nun. Ich hatte so eine ähnliche Situation schoneinmal in der Liga und schob deshalb keinerlei Panik. Ich winkte unverzüglich einen Wettkampfrichter ran und teilte ihm meine Sorge mit. Alles kein Problem meinte er, ich solle nach dem Radfahren einfach im Wechselzelt Bescheid geben und ich bekäme einen Neuen.Super, ich war beruhigt nur leider dachte ich an alle meine Freunde, Familie zu Hause. Sie würden sich sicher Sorgen machen!
Nach 90km rechnete ich mal grob nach und dachte schon ich hätte in Mathe nicht aufgepasst. Meine Uhr zeigte 3 Stunden an. Das wären ja 6 Stunden ???? Das kann nicht sein. Es gab auch auf der Radstrecke nicht eine Kilometerangabe aber auf mein Garmin war immer verlass! Der Radkurs wurde immer schlimmer. Ständig rauf bis zu 16- 17 % und sehr steile Abfahrten, die nicht nur gefährlich waren, sich waren Lebensgefährlich!!! Überall flickten die Athleten Ihre Reifen. Ich habe noch niemals im Wettkampf oder Training erlebt das Athleten Ihr Rad den Berg hochschieben- IN WALES SCHON !!!! Nach 110km kam ich nach Tenby rein und Harald reicht mir meine Eigenverpflegung. ich jammerte ich schrie Ihn an- ICH GEBE AUF- ICH KANN NICHT MEHR- ICH BIN SO MÜDE. Aber was er nun sagte motivierte mich zum weitermachen. "NICHT AUFGEBEN" KOMM MACH WEITER" Er lief den Berg mit mir hinauf. Meine Tacho zeigte 4km/h ! Unfassbar!




Ich fuhr weiter und schwörte mir um zudrehen. Diese Idee hatten viele, nur sie setzten sie um und kamen mir entgegen. Ich nicht ! Jetzt entschied ich auf Kaffeefahrt. Locker, flockig noch 60km und dann ne Currywurst oder ein Rindersteak, nein besser eine Rinderroulade! Ich hatte einen Fleischhunger, kaum zu glauben. In meinem Kopf drehte sich alles um Essen, Hawaii Quali Ade, jetzt langsam Fahren, nur noch 6,7 oder 8 Berge mit 14-16 %. Nein, Nein...was mache ich hier! Aber wie ich oft sage: ES GEHT IMMER WEITER...WEITER...IMMER WEITER. Nach 160km hielt ich zum Pinkeln an. Auf der Strecke war eh keiner mehr. ich wartete förmlich auf den Besenwagen und immer wieder die Gähn- Müdigkeits- Attacken! Mein Puls war zum Teil bei Abfahrten 59 s/m und bei Bergauffahrten 89s/m . Das ist doch nicht normal??? Ich dachte schon an Krankheit(en). Nur noch  20km und dann Beine hoch! In Tenby angekommen sah ich wieder Harald. Er freute sich mich zu sehen und ich rief wieder- SCHLUSS JETZT! ICH HÖRE AUF! Es ging bergab in die 2. Wechselzone und da sah ich sie schon den Berg hinaufklettern, die Athleten! Marathon??? Nach diesem Radsplit und 6:50 Stunden- Auf keinen Fall- Nie im Leben sehe ich das Ziel! Jetzt kamen mir die Profi`s entgegen und Tatsache, sie hatten erst ein Bändchen von 4 um den Arm. Sie waren erst 10 bzw. 15km gelaufen! Harald rief mir zu, Du bist nicht weit hinten! Was mache ich jetzt??? Erstmal lief ich gemütlich ins Wechselzeit und teilte einem Wettkampfrichter mit, dass ich meinen Chip verloren haben. Ich zog mich in Ruhe um und schon hatte ich auch wieder einen Chip am Bein! Nun musste ich ja Laufen. Sie hatten sich so eine Mühe gegeben. In meinem Kopf hatte ich nun folgenden Gedanken. da ich zur Zeit das Buch von Chris McCormack lese wusste ich, abgerechnet wird beim Laufen! Ich hatte wieder Mut und meine Beine fühlten sich auch ganz gut an. Ich lief also los und ignorierte meine Uhr. ich vertraute auf mein Gefühl.......................
mehr zur dritten Disziplin gibt es morgen :)

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