TRIATHLON


Manchmal ist das Training eine echte Quälerei besonders wenn alle lieben Menschen im Umfeld mit einem Mitleiden....TRIATHLON...das ist mein Sport, der mir alles abverlangt und mir sehr viel Freunde aber auch manchmal ein wenig Enttäuschung bereitet.
Aber........der Spaß darf nie verloren gehen und deshalb ist ein Lächeln im Ziel PFLICHT!!!!



Ultraman Champion Florida 2017

Ultraman Champion Florida 2017

Donnerstag, 8. Juli 2010

Rennbericht IRONMAN Klagenfurt

















Sonntagmorgen klingelte gegen 4 Uhr der Wecker. Ich fühlte mich echt gut und da ich mir am Vorabend schon alles bereit gelegt hatte mischte ich mir nur mein ISO zu Recht und packte die Eigenverpflegungsbeutel.
Nach einem Nutellabrötchen ging es nach Klagenfurt in die Radwechselzone um alles noch mal zu checken.

6:45 Uhr stand ich dann mit Neo am Start und über dem See lag ein Nebeldunst der einen heißen Tag erahnen ließ.
Jetzt kamen mir die Tränen und ich verabschiedete mich von meinen Lieben.
7:00 Uhr nun der Startschuss, ich kam erstaunlich gut weg ohne Prügel aber leider hatte ich immer das Gefühl ich kann schneller Schwimmen.
Die erste Boje kam nach 1400m da wurde es schon schwer eng und nach 2000m die Zweite.
Bei 3000m ging es in den berüchtigten Kanal. Die 860 m Zielgrade in 1 m tiefem Wasser und ringsum gesäumt mit kreischenden Zuschauern war der Höhepunkt dieser Auftaktdisziplin.

Als ich nach 1:08 h aus dem Wasser stieg glaubte ich meiner Uhr gar nicht! Was mir etwas Angst bereitete waren meine leichten Krämpfe in den Waden beim Schwimmen.

Als ich nach dem Wechsel ans Rad kam standen da meine Familie und feuerten mich an. Da gab es erstmal schön Gänsehaut. Die ersten 20 Radkilometer fuhr ich locker bei 147`er Puls aber bei einem Schnitt von über 33km/h hatte ich Angst, denn es mussten insgesamt 1800 HM bewältigt werden. Pro Runde a 90 km waren 3 Berge zu bewältigen wovon der eine mit 3km Länge und 14% schon geil war ;-)


Ich stellte nur meinen Puls auf der Uhr ein und einigte mich mit mir auf 145`er Puls im Durchschnitt. Nachdem die ersten 90 km gefahren waren tankte ich an einer Verpflegungstelle Wasser aber leider gab es hier nur PET Flaschen und keine Radflaschen. Im Eifer des Gefechts steckte ich sie nach hinten in den Halter.
Jetzt passierte der Alptraum eines jeden Athleten. Die Flasche rutschte durch, touchierte die hintere Bremse und blieb im vorderen Umwerfer irgendwie stecken.
Bei voller Fahrt blieb ich von jetzt auf gleich stehen und wusste erst gar nicht was da passiert ist. Ein Helfer schrie mich freundlichst an „ Nimm die Finger weg, ich mach Dir das“. Nach gefühlten 10 min konnte ich nun endlich weiterfahren als sich nach 500m nichts mehr Schalten ließ. Ich kam vorn nicht mehr aufs große Kettenblatt.
Noch ein Stopp und eine Menge Gedanken im Kopf. Ich versuchte mir selbst zu helfen und tatsächlich, nach weiteren gefühlten 10 min konnte ich weiterfahren. Aber alle guten Dinge sind ja 3. Jetzt schleiften plötzlich beide Bremsen, durch den Schlag hatte ich 2 kleine Achten in den Rädern also blieb mir nur die Wahl die Bremsen zu öffnen. Endlich, es rollte wieder.
Auf der Zweiten Runden nahm ich zum ersten Mal Harald und Thomas an der Strecke wahr, die mich super anfeuerten. Ein Ausruf war unter anderem „ Schau mal an den Himmel, da kracht`s gleich“. Ab km 140 gab es einen Wolkenbruch und neben Platzregen, Blitz und Donner, stürmte es so erheblich, dass ich das erste Mal so richtig Angst hatte. Die Easton Felgen gaben dem Wind eine gute Angriffsfläche und ich fuhr ja immer noch mit offenen Bremsen. Das waren wohl meine gefährlichsten 40 km, die ich je hatte. Nach 5:32 h sah ich stellte ich bei herrlichem Sonnenschein mein Rad i der Wechselzone in Klagenfurt ab. Meine Familie schrie mich nun auf die bevorstehenden 42km. Ich fühlte mich SAUGUT!

Jetzt nur langsam anfangen. Der erste Kilometer muss sehr schnell gewesen sein, ich hatte meine Uhr zwar zu dem Zeitpunkt noch nicht abgestoppt aber der lag um die 4 min oder drunter. Die nächsten 10 km ca 4:30-4:40 min/KM. Das war zu schnell aber langsamer konnte ich nicht.
Ich stellte mir nur den Puls auf meiner Uhr ein und blieb immer bei 150 Schläge/min. Jetzt schossen mir die vielen Gedanken und Fragen in den Kopf.

Du musst nur einen 5`er Schnitt halten um auf eine Endzeit von 3:30 h zu kommen!
Es sind über 30 Grad und eigentlich ist es ja nicht Dein Wetter, oder doch? Rede ich mir das nur ein? Eine Freundin meinte das ist alles Kopfsache!
Streng Dich an, Du hast den Mund mit 3:30 h ziemlich voll genommen!
Es sitzen viele Leute zu Hause vor dem PC und sind in Gedanken bei Dir!
Einige Leute trauen Dir das nicht zu, jetzt erst Recht!
Caprice hat gesagt bis KM 21 war alles noch OK aber dann……..

Es waren 2 Runden zu laufen und davon 2/3 in der knalligen Sonne. Die Strecke war mit Zuschauern übersät und ich merkte so langsam wie ich der 21 km Marke immer näher kam.
Ich hatte so eine Angst, bis jetzt lief alles planmäßig. Bei KM 21 hatte ich auf meiner Uhr 1:45 h.
Ich merkte immer mehr, dass sich das Tempo zwar gut an fühlte aber meine Uhr einen langsameren Kilometerschnitt anzeigte – 5:05- 5:12 und einmal sogar 5:20. Das ging ja gar nicht. Ich fühlte mich eigentlich immer noch sehr gut, klar war ich etwas müde aber meine Beine fühlten sich gut an. Das war alles Kopfsache!! Klar, ich war bei KM 29-30 angekommen.
Neben mir lief ein anderer Athlet und der meinte" Hey, willst wohl nach Hawaii!?" Ich zurück: "Eigentlich nicht, warum?" Er: "Hast Du mal auf die Uhr geschaut? Dein wievielter Ironman ist das?"
Ich meinte: mein Erster und schaute auf die Uhr- Oh nein.... 9:18 h und es waren nur noch 12 km zu laufen... Er schüttelte den Kopf und ich machte wieder meine Pace :-)



Von weitem sah ich schon Harald und Thomas und bat um kurze Radbegleitung. Sie riefen mir genau in diesem Moment das Richtige zu:

„ Ey Steffi, das ist ja wohl ne Hammerleistung was Du hier ablieferst“
„Das hatten wir echt nicht geglaubt, dass Du das hier heute mit 3:30 Stunden auf dem Marathon wahr machst“

Wieder ein kurzer Gänsehautschauer lief mir über den ganzen Körper und ich wusste, die 2 wissen genau wie ich jetzt gerade fühle, sie kennen mich sehr gut und das gab mir den Anlass dazu die letzten Kilometer weit unter 5 min zu laufen.

Die Zielgerade war dann das geilste was man sich so vorstellen kann! Ich wurde als 12. Frau/ 2. AK mit Namen und Team angekündigt!!!!!!

YOU ARE AN IRON(wo)MAN

10:18 h



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen