![]() |
Quelle: pebe Sport |
Was für ein Wochenende. Nach ein paar Tagen Ruhe und
Regeneration an der Ostsee, lasse ich alles nochmal Revue passieren und habe
immer noch Gänsehaut, wenn ich an meinen Zieleinlauf denke.
Der ganze Spaß begann am letzten Freitag. Von Köln aus bin
ich mit meinem Rad nach Berlin Tegel geflogen und hatte etwas Zeitdruck, Bus und
Bahn im Anschluss zu meinen Eltern zu bekommen.
Der Bus war kein Problem, aber die Bahn verpasste ich um 2
min…dachte ich, denn mein Gefühl verriet mir,
„ Beeile Dich, die Bahn ist nie pünktlich“ und so war es auch. Da stand
ich nun, am Hauptbahnhof mit meinem riesigen Koffer und musste von ganz oben
nach ganz unten.
Leider waren die Rolltreppen defekt und ich sah an der
großen Anzeigetafel, dass der Zug 5 min Verspätung hatte. Der war allerdings schon längst überfällig, aber mein Gefühl signalisierte mir erneut „
Beeile Dich“.
Ich fluchte und versuchte meinen Radkoffer und meine große
Reisetasche diese elendig lange Treppe herunter zu wuchten. Fehlanzeige!!! Eine
Familie sah mir die Hilflosigkeit an und trug mir in Windeseile alle Klamotten
runter. Da stand er, mein Zug! Es war bereits 21:36 Uhr und so spät hatte ich
noch nie eine Kraft-Athletikeinheit absolviert. Aber ich saß im Zug, wenn auch nassgeschwitzt und völlig außer Puste.
Samstagmorgen dann ging es mit dem Rad und 2 Freunden von
meinem Bruder zum Werbellinseetriathlon. Dieser ging zum ersten Mal über 2
Tage, Samstag der Volkstriathlon und die Staffeln über die Volksdistanz und
Sonntag Olympische und Mitteldistanz.
Ich entschied mich an beiden Tagen zu starten. Samstag als
Radfahrer mit der Carboo4U Staffel und Sonntag dann als Vorjahressiegerin über
die Mitteldistanz mit neuer Radstrecke. Auf Wunsch von Michaela Exner, bei der
Staffel auch anderen eine Chance zu lassen, fuhr ich ganz spontan mit dem
Damenrad von Jule (eine Freundin meines Bruders).
Die Schwimmerin Katja schwamm eine super Zeit auf die 500m
im glasklaren Werbellinsee und auch Tino lief wie eine Rakete die
abschließenden 4km im 4`er Schnitt. Also war ja klar, dass ich keine Kaffeefahrt
machte, oder???
Die größte Schwierigkeit bestand darin, mit den Schuhen in
die Körbchen zu kommen, weil es direkt nach der Wechselzone ca 10% bergauf ging. Aber dann rollte es, und wie. Mit über 30km/h flog ich an den Karbonrennern mit
Zeitfahrhelm in meiner Aeroposition vorbei. Es sah zwar lustig aus, aber es war
effektiv, denn als ich wieder zurück war, stand ein Schnitt von 33,4 km/h auf
dem Tacho!
Ich hatte da aber schon Panik, dass mir das am nächsten Tag
bei der Mitteldistanz zum Verhängnis werden würde. Die kommende Nacht war viel zu kurz, denn die
Staffel startete Samstag 17 Uhr und Sonntag 8:30 Uhr war schon Start für die
Mitteldistanz.
Punktlich 8:30 Uhr ging es los. Mit Neo waren 2 Runden ohne
Landgang zu bewältigen und ich verlor nach ca 500m gleich den Anschluss an die
Spitzengruppe, wo einige Frauen drin vertreten waren.
So schwamm ich die 1,9 km fast allein und stieg nach 32min aus
dem Wasser. Nun ging es los. Nach einer
langen Wechselzone von ca 400m stieg ich auf meinen Porsche und ich spürte
schon zu Anfang, dass ich heute nicht die besten Beine habe. Das lag bestimmt an
dem gestrigen Tag.
![]() |
Quelle: Elke Lewerenz |
Die neue Radstrecke hatte es aber auch in sich. Mit Wind
ging es im welligen Profil 2 Runden à 44km und bei den „Rolling Hills“ brannten
meine Beine so stark, dass ich dachte, ich überlebe diesen Tag heute nicht.
Frank Splitt war tatsächlich schneller geschwommen als ich, aber nach 2
Plattfüßen wechselten wir gleichzeitig in die Laufschuhe. Rene Exner von den Bernauer
Lauffreunden, ein sehr sympathischer Athlet, flog auf dem Rad an mir vorbei!
Ganz starke Leistung!!!
Als 4. Frau stieg ich nach dem Schwimmen auf`s Rad und nach einem
kurzen Stopp wegen Klebeband am Vorderrad, konnte ich nach 50km die Führung übernehmen. Nancy fuhr
einen starken Radsplit. Sie schwamm wesentlich langsamer, aber kam immer und
immer näher und ich konnte nur noch 20 Sekunden auf das Laufen retten.
Ich hatte sie im Nacken und als der nette Radfahrer, der
mich als Führungsfrau begleitete, mir seinen Respekt aussprach, hatte ich ein
mulmiges Gefühl - es würde sich das Jahr 2010 wiederholen.
Damals lief Nancy sehr stark und gewann das Rennen. Ich
stieg nach der 1. Runde aus und DNF. Diesmal aber wollte ich es zu Ende bringen,
egal an welcher Position es hier und heute für mich enden sollte. Der Laufkurs
ist sehr schwer. Er führt 4 Runden durch ein schattiges Wäldchen mit vielen
kleinen aber auch 2 langen, gefürchteten „HEARTBREAK HILLS“. Man macht so
seine 300 Höhenmeter auf die 21 km. Ich wusste also was mich da erwartete und
letztes Jahr war nur eine 1:46 Stunde auf die 21 km drin gewesen.
Was dieses Jahr mit mir passierte, hätte ich im Leben nicht
geglaubt. Auf der 2. Runde war der
Abstand zu Nancy etwas gewachsen - aber nur geringfügig. Aber ganz ehrlich, ihr
hätte ich genauso den Sieg gegönnt wie mir. Sie ist eine nette Athletin und
ganz stark einzuschätzen! Runde 3. war dann alles gelaufen, der Abstand war zu
groß geworden und ich freute mich, dass sie weit vor der 3. Frau wahrscheinlich
auf Platz 3 lief. An der Strecke wurde ich bejubelt von meiner Familie und Freunden, aber auch von den ganzen
Zuschauern und Athleten auf der Strecke. Jeder beklatschte mich und feuerte
mich an.
![]() |
Quelle: Elke Lewerenz |
Es war grandios! Ich habe schon viele Triathlons erlebt, aber so etwas
gibt es nur beim SAFADI Werbellinseetriathlon um das Team von Petko Beier. Nach 4:48 Stunden war es nun endlich
soweit. Mit Ankündigung lief ich als 1. Frau über die Mitteldistanz ins Ziel
und war einfach nur überwältigt!!! Meine Laufzeit war mit 1:36 Stunden der Hammer! Was
da in einem vorgeht, lässt sich nur schwer erahnen. Mit Tränen in den Augen
hielt ich das Siegerbanner in die Höhe und nahm die vielen Gratulationen auf.
![]() |
Quelle: Elke Lewerenz |
An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmals bei allen an
und auf der Strecke bedanken! Bei meinen Partnern, meinem Team, meinen Eltern
und Freunden. Besonderen Dank geht an Dagmar Saure vom Carboo4U Sportshop und
natürlich Carboo4U sowie Petko Beier und den Bernauer Lauffreunden um Familie
Exner!
Mit dem Porsche macht das Autofahren wieder richtig Spaß. Ich habe meinen Wagen über das Porsche Leasing erhalten. Einfach sehr schön.
AntwortenLöschen